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Performance

Aufführung März 2010

    tanzhaus zürich

Choreografie: Schmocker

Ton: Muller

Bewegungsuntersuchung zweier Väter

– mit Kinderwagen und Stehlampe

Kinder kamen, die neuen Väter blieben öfters mal zu Hause. Manchmal ganze Wochen. Ein neuer œAktionsradius, beinhahe mit dem Doppelmeter messbar. Ein sehr beschränkter Bewegungsfreiraum, und angehängte Kleinkinder erschweren den virilen Umgang damit. Alltägliche Tätigkeiten wiederholen sich. Schreien begleitet durch den Tag. Es wird gewippt, gesprungen, das Kind beruhigt. Täglich wird ungefähr eine Tonne gestemmt. Der eigene Körper wird okkupiert. Bewegungen im Korsett. Und da ist Nähe, Wärme; gelebte Symbiose. „Ich“ kämpft mit „Wir“. Wiederholungen. Fröhlichkeit. Eintönigkeit. Leichtigkeit. Schwere. Durch den Tag mit Bilderbuchgeschichten. Sie erzählen von Belanglosem, vom

Gernehaben, von Streit, Leben und Tod. Alltägliches und Außergewöhnliches. Intensives und Langweiliges. Krisen und Harmonie - einen Schoppen weit entfernt.


In einer solistischen Bewegungschoreografie stehen alltäglichen Bewegungen wie Wippen, Gehen, Heben und Stehen im Zentrum. Autonome Bewegungen formen sich zu Aufgezwungenen. Der Körper versucht sich aus dem Korsett zu schälen, will Bewegungsfreiraum. Wiederholungen lullen ein. Aggressionen machen sich im Körper breit. Hemmungslose Verteidigung des eigenen Raums.  Das symbiotische im Verhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen führt an die Grenzen der Selbstauflösung.


Die Tonspur ist, wie könnte es anders sein, vom Alltag inspiriert. Geräusche, Töne, das Schreien und Lachen von Kindern, Kindergeschichten, rhythmischen Patterns.















Die Performance wurde erstmals im März 2010 im Rahmen der

Experimentierplattform „12MinMax“ im Tanzhaus Zürich gezeigt.

Dramaturgische Begleitung: Philipp Egli, Tänzer und Choreograf.

„...tollkühn,witzig und in sich stimmig nachvollziehbar behandelt das Pas-de-Deux mit dem Gerippe eines Kinderwagens in einem dramaturgisch sauberen Bogen die Situationen vom freudig verspieltenüber den nachsichtig verständnisvollen bis hin zum nervlich überstrapazierten Papa und mündete in verzweifelten Wunsch nach Rückzug aus jeglicher Verantwortung...“

T. Frocheaux/P.S./1.4.2010

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